Von revolutionären Christ*innen ... wenn Glaube zu Widerstand wird

Projekt von

ORDINARY RADICALS erzählt fünf persönliche Geschichten der Suche nach einer herrschaftslosen, friedlichen und freien Gesellschaft. Der Film begleitet die Protagonist*innen in ihrem Alltag, ihrer Spiritualität und ihrem Aktivismus. Ihr Widerstand gegen Gewalt und Ungerechtigkeit wirft die Frage nach der eigenen ethischen Verantwortung in unserer modernen, globaisierten Welt auf. Strukturiert in drei Akte, welche an die Glaubenswelt der Protagonist*innen anschließt (Nachfolge, Kreuzigung, Auferstehung), werden die inneren wie äußeren Konflikte und Herausforderung der jeweiligen Personen beleuchtet. Denn diese sind keine Heiligen, sondern gewöhnliche Radikale mit Widersprüchlichkeiten und Zweifeln.

Einen Film über Christ*innen zu machen, ohne selbst Christin zu sein, mag seltsam scheinen. Doch die Begegnung mit diesen Menschen hat mir eine Form von gelebter Radikalität aufgezeigt, die ich in dieser Konsequenz nirgends sonst gefunden habe. Die Protagonist*innen meines Films sind Menschen, die sich auf die revolutionäre Botschaft von Jesus beziehen und sich dadurch auf eine Art und Weise in der Welt engagieren, die mich zutiefst berührt. Sie konfrontieren mich mit eigenen Schwächen und zeigen mir einen Weg, wozu mir der Mut fehlt.
Es sind Porträts von Menschen, die aus ihrem Glauben einen radikalen Alltag leben, für Gerechtigkeit und Frieden im Hier und Jetzt eintreten und ihr Leben dieser Aufgabe widmen. Menschen, die aufgrund ihres Tuns in Konflikt mit ihrer Kirche, mit Gesetzen oder ihren Mitmenschen geraten. Ohne selbst Christin zu sein, teile ich die Prinzipien meiner Protagonist*innen und ihre Suche nach dem eigenen Platz in der Welt. Ich teile ihr Ringen angesichts der begrenzten Möglichkeiten unseres Handelns und den tiefen Zweifel, nicht zu genügen, nicht genug zu tun im Kampf gegen Gewalt und Ungerechtigkeit.
Ebenso wie mich soll der Film die Zuschauer*innen herausfordern und die Frage aufwerfen: Was würde ich tun? Wo folge ich dem Gewissen, wo den Gesetzen? Und wo wird Widerstand zur Pflicht? Das Engagement der Protagonist*innen wirft Fragen nach Macht und Ohnmacht und den Spielräumen und Grenzen unseres Handelns auf. Was können wir tun, angesichts des Leids in der Welt? Wo sind wir selbst Teil des Unrechts? Und was können wir hoffen?
Ich möchte einen Film voller Mut und Hoffnung machen, der uns mit uns selbst konfrontiert und herausfordert, aus der Bequemlichkeit in ein vollkommeneres Leben zu blicken. Ein Film, der uns zeigt, wie vielseitig die Sehnsucht nach Gerechtigkeit gelebt werden kann.
 

 

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